Reiseführer
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Multimedia-ProjektReiseführer durch die Geschichte Ostpreußens
Königsberg
Allenstein
Insterburg
Kurische Nehrung
Johannisburg
Elbing
Gumbinnen
Tilsit
Memel
Samland
Masuren
Kants FunFacts
Infos zum Projekt
Bei Fragen zum Projekt wenden Sie sich an: Stiftung Gerhart-Hauptmann-Haus
Bilder:
- Postkartensammlung der Bibliothek der Stiftung Gerhart-Hauptmann-Haus
- Postkartensammlung des Kulturzentrums Ostpreußen Ellingen
- Karte Ostpreußen: © Heimatkarte von Ostpreußen und der freien Stadt Danzig, Schadinsky-Werbung GmbH & Cie KG Celle (früher Verlag Conrad Schadinsky – Königsberg/Pr.)
- Figurenzeichnung: Isabel Da Cruz Ribeiro für Stiftung Gerhart-Hauptmann-Haus
- Wikimedia Commons, Pixabay
Videos:
- Videoproduktion, Dreh, Schnitt: Kathrin Lind für Stiftung Gerhart-Hauptmann-Haus
Konzept und Produktion:
- Kathrin Lind und Dr. Sabine Grabowski
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Orte
Memel
Klaipėda ist der Name, der von litauischsprachigen Einheimischen verwendet wurde, er leitet sich vom kurischen „klais“ (flach, frei, offen) und von „ped“ (Fußsohle, Grund) ab. Der Name Memel für den Fluss und die Stadt wurde in der deutschen Sprache benutzt, er hat ebenfalls einen kurisch-lettischen Ursprung und leitet sich von „memelis“ (still, langsam, schweigend) ab.
Kurische Nehrung
Heute stehen große Teile der Nehrung unter Naturschutz. Viele schöne Wanderrouten bieten sich an.
Cranz
Neukuhren
Rauschen
Kurische Nehrung
Neuhäuser
Königsberg
Ab 1457 war sie Sitz des Hochmeisters, und ab 1525 Hauptstadt des weltlichen Herzogtums Preußen. Nach der Erhebung Preußens zum Königreich (1701) entwickelte sich die Stadt zu einem kulturellen und wirtschaftlichen Zentrum. Ab 1772 war sie Hauptstadt und Verwaltungssitz der nun Provinz Ostpreußen genannten Region.
Im Zweiten Weltkrieg wurde Königsberg zu großen Teilen zerstört, seine Bewohner flüchteten oder wurden deportiert. Als Folge des Krieges kam die Stadt unter sowjetische Verwaltung. 1946 wurde sie in Kaliningrad umbenannt und ist bis heute unter diesem Namen Teil der Russischen Föderation.
Zu den Partnerstädten Kaliningrads gehören unter anderem auch die ehemals zu Ostpreußen gehörenden Städte Olsztyn (Allenstein) und Elbląg (Elbing) in Polen.
Elbing
Im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt zu großen Teilen zerstört und die alteingesessene Bevölkerung vertrieben. Seit den 1990er Jahren erfolgte eine behutsame Rekonstruktion der Altstadt, modern, aber nach historischen Vorbildern.
Zu den Partnerstädten Elblągs gehören unter anderem auch Kaliningrad, das ehemalige ostpreußische Königsberg, und Leer in Ostfriesland.
Tilsit
Im 15. Jahrhundert entwickelte der Ort sich zu einem Handelszentrum der Region und bekam 1552 von Herzog Albrecht von Preußen das Stadtrecht verliehen.
Im späteren Verlauf ist Tilsit bekannt worden durch den Friedensvertrag, der 1807 zwischen dem Königreich Preußen, dem Russischen Kaiserreich und dem Französischen Kaiserreich geschlossen wurde (Friede von Tilsit).
Nach dem Zweiten Weltkrieg ist Tilsit an den Verwaltungskreis Kaliningrad übergegangen und wurde in Sovjetsk umbenannt.
Insterburg
Insterburgs Patenstadt Krefeld beherbergt heute im Alten Rathaus das Heimatmuseum Insterburg.
Gumbinnen
Gumbinnen (heute Gusev) wurde seit 1500 planmäßig besiedelt. Nach dem Wüten der Großen Pest 1709–1710 wurde die Stadt zum Mittelpunkt der Wiederbesiedlungspolitik Friedrich Wilhelms I. Er warb Glaubensflüchtlinge aus dem Salzburger Land an. 1724 ernannte er Gumbinnen zur Stadt und ließ den Stadtkern sehr geordnet mit rechtwinklig verlaufenden Straßen anlegen.
Im Oktober 1944 wurde die Zivilbevölkerung der Stadt aufgrund der nahenden Front evakuiert. Nach dem Krieg wurde die deutsche Bevölkerung vertrieben.
Allenstein
Am Ende des Zweiten Weltkriegs, im Mai 1945, übernahm Polen die Verwaltung der Stadt. Seit 1945 ist Olsztyn, so der polnische Name, Verwaltungssitz der Wojewodschaft Ermland und Masuren.
Zu den Partnerstädten Olsztyns gehören unter anderem auch die ehemals zu Ostpreußen gehörende Stadt Kaliningrad (Königsberg) in Russland und Gelsenkirchen in Deutschland.
Masuren
Johannisburg
Die Eisenbahn brachte nicht nur die Touristen in das Herz Masurens, sie diente vor allem dem Ausbau der Infrastruktur und machte den Transport von Holz aus der Johannisburger Heide wesentlich einfacher. An der 1908 erbauten Eisenbahnlinie von Johannisburg nach Dlottowen bis zur russischen, später polnischen Grenze wurden mehrere Sägewerke errichtet.
Heute ist der Bahnhof von Pisz, wie Johannisburg jetzt heißt, an die moderne Pendolino-Verbindung angeschlossen und hat aus Mitteln der EU neue Gleise und Bahnsteige bekommen.
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Memel Kapitel
Sandkrug
Sandkrug heißt heute litauisch Smiltyne und ist ein Stadtteil von Klaipėda.
Heydekrug
Die „Neue Heydekruger Kirche“ wurde 1926 eingeweiht. Es gab elf evangelische, eine katholische Kirche und eine Synagoge im Kreis Heydekrug. Bis 1939 wurde der Gottesdienst in allen auf deutsch und auf litauisch gehalten.
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Kapitel Kurische Nehrung
Die „Ostpreußische Wüste“
Rossitten
Vogelwarte Rossitten
Auf dem Bild ist Professor Thienemann zu sehen, der mit seinem Beizhabicht Blitz und seiner Heidewachtelhündin Heidi zur Jagd aufbricht. Für ihn schlossen sich Jagd und Forschung nicht aus.
Der Ulmenhorst
1956 wurde in Rybatschi die Vogelwarte vom Zoologischen Institut der Akademie der Wissenschaften der UdSSR wieder in Betrieb genommen. Sie versteht sich ebenfalls in der Tradition der alten Vogelwarte Rossitten und nahm den Namen „Fringilla“ (lat. Buchfink) an, in Anspielung auf den meistberingten Vogel der Station.
Erforschung des Vogelzugs
Mit Hilfe von Postkarten wurde die Arbeit der Vogelwarte bekannt gemacht, und die Menschen wurden dazu aufgerufen, gefundene Ringe zurückzumelden.
Vogelstation heuteFringilla
Auch der Kuckuck wird hier gewogen, vermessen und beringt, bevor er weiterfliegen darf.
Künstlerkolonie Nidden
In Hermann Blodes Gasthof hingen die Werke von Pechstein, Schmidt-Rottluff, Nolde und anderen Malern.
Der Gasthof blieb vom Krieg verschont und beherbergt heute unter anderem auch ein Hermann Blode Museum, in welchem Fotografien ausgestellt sind, auf denen man sehen kann, wer in den 1920er bis 1940er Jahren in seinem Hotel logiert hatte.
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Samländisches Kapitel
Neuhäuser
Vom Pfannkuchenberg, der so hieß, weil der Legende nach ein Riese seinem Freund einen Pfannkuchen entgegenschleuderte, der aber auf einer Erhebung liegenblieb und von Schnee und Eis bedeckt wurde bis er mit dem Hügel verschmolzen war, ließ sich wunderbar der Sonnenuntergang beobachten.
Rauschen_Küste
Menschen am Strand
Rauschen Ostseebad
1890 zählte der Ort 390 Badegäste, 1921 waren es bereits 11.000. Rauschen entwickelte sich zum mondänen Badeort mit einer eigenen Torte der Konditorei „Champion“, die zweimal auf der Königsberger Fachausstellung prämiert wurde. Die Rauschener Torte aus feinstem Königsberger Marzipan mit bunten Verzierungen und Kakaomalerei bildete die Steilküste reliefartig nach.
Künstenansicht Rauschen
Das heutige Svetlogorsk lockt immer noch die Touristen und will sich mit dem Kunstfestival „Baltische Saison“ zu einem Kunstzentrum für die Region entwickeln.
Neukuhren
Militärische Bedeutung erlangte Neukuhren als 1935 dort ein Flughafen erbaut wurde. Im April 1945 wurde der Fliegerhorst unter Inkaufnahme von menschlichen Verlusten gesprengt. Als „Pionerskij“ erlebte der Ort in der Sowjetzeit eine weitere militärische Karriere: das ehemalige Neukuhren wurde zu einer geschlossenen Stadt, zu der Besucher keinen Zutritt hatten.
Heute ist Pionerskij ein beliebter Touristenort.
Cranz
300 Einwohnern wurde 1816 nach
einem Gutachten des Königsberger
Arztes Dr. Friedrich Kessel zum
königlichen Seebad ernannt. Der starke
Wellenschlag an diesem Teil der
Samlandküste galt als gesundheits-
fördernd, ebenso wie Moorbäder,
„staub- und keimfreie Luft“ und nicht
zuletzt die Nähe zu Königsberg.
Nach der Eröffnung der Samlandbahn 1885
stieg vor allem die Zahl der Tagesgäste.
Heute heißt der Ort Zelenogradsk.
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Königsberger Kapitel
Albertus-Universität Königsberg
Über die Universität
Geschichte der Universität
Herausragende Königsberger Persönlichkeiten wurden durch Anbringung ihrer Medaillonbildnisse an der Fassade des Universitätsgebäudes geehrt, darunter waren: Karl Friedrich Burdach, Christian Jakob Kraus, Karl Lachmann, Simon Dach, Johann Georg Hamann, Immanuel Kant und Johann Gottfried Herder.
Wie auch die restliche Innenstadt von Königsberg fiel die Albertina 1944 der Zerstörung durch Brandbomben anheim.
Die Albertina
Bild: Wikipedia Commons
Heute
An der Stelle der durch Bombenangriffe 1944 zerstörten Universität Königsberg, wurde 1960 die Kaliningrader Staatliche Universität (heute: Baltische Föderale Immanuel-Kant-Universität) gegründet.
Quelle: Google Maps
Königsberg/KaliningradDas Hauptgebäude
Bild Königsberg: Stiftung Gerhart-Hauptmann-Haus
Bild Kaliningrad: Wikimedia Commons
Kant
Im Jahr 1864 wurde ein Denkmal zu Ehren des Gelehrten an der Prinzenstraße (später Paradeplatz) errichtet. Im Zweiten Weltkrieg versteckt, um es zu bewahren, ging es doch durch das Kriegsgeschehen verloren.
1992 wurde eine Kopie angefertigt, die heute vor der Baltischen Föderalen Immanuel-Kant-Universität an der Universitetskaja Ulica zu finden ist.
Bild: Pixabay
Königsberger Schloss
Schlossgeschichte
Als Hauptstadt des Königreichs Preußen war Königsberg, neben Berlin, die zweite Residenz.
Vor dem Zweiten Weltkrieg waren im Schloss das Landesmuseum, die Gemäldesammlung und die Universitätsbibliothek untergebracht.
Das weitestgehend zerstörte Schloss diente in der Nachkriegszeit als Depot für das von der Roten Armee erbeutete Kulturgut, bevor es 1968 restlos gesprengt wurde. Anstelle des Schlosses sollte das Haus der Sowjets gebaut werden, was jedoch nie vollständig umgesetzt werden konnte.
Schlossgelände heute
Schlosskirche
Schlossbibliothek
Im Zweiten Weltkrieg wurden die Bestände der Schlossbibliothek teilweise umverteilt und teilweise zerstört.
Heute befinden sich Teile der Bibliotheksbestände in Kaliningrad, Moskau, Sankt Petersburg (Russland), Vilnius (Litauen) und Toruń (Polen).
Blutgericht
Das Lokal wurde in den 1730er Jahren gegründet und war sehr populär. Die Namensgebung bezieht sich vermutlich auf die mittelalterliche Gerichtsbarkeit der Landesherren von Preußen.
Bis April 1945 konnte das Restaurant gastronomisch genutzt werden. Das Kellergewölbe des Blutgerichts wurde, wie die Schlossruinen auch, 1969 gesprengt und mit dem übrigen Schloss abgetragen.
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Insterburger Kapitel
Schloss Insterburg
Königin Marie Eleonore von Schweden verbrachte nach dem Tod ihres Gemahls Gustav Adolf einige Jahre (1642 bis 1648) auf Schloss Insterburg.
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Allensteiner Kapitel
Burg Allenstein
Die Burg Allenstein wurde 1360 als Ordensburg des Deutschen Ordens erbaut und über Jahrhunderte mit weiteren Bauten ergänzt und verändert, wodurch die Burg stilistische Bestandteile aus verschiedenen Bauepochen in sich vereint.
Seit 1921 befindet sich in der Burg das Museum für Ermland und Masuren.
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Kapitel Masuren
Kruttinnen
Niedersee
Schleusen
Über zahlreiche Schleusen sind die Seen in Masuren miteinander verbunden und ermöglichen so bis heute den Schiffsverkehr über die gesamte Seenplatte.
Am Kanal
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Johannisburg
Post
nahm häufig Reisende mit. Von den dortigen Kasernen
kam ein ständiger Strom an Briefen durch Johannisburg.
Als 1905 eine Eisenbahnstecke zwischen den beiden Orten gebaut wurde, konnte die Post nunmehr in Bahnpostabteilen befördert werden, und die Pferdeposten fielen fort.
Das alte Postamt steht heute nicht mehr.
Die Bäume links, am Eingang zum Kirchhof, haben die Zeit überdauert.
Schulen
Die Turnhalle an der Bahnhofsstraße diente im Ersten Weltkrieg als Lazarett.
Am Fluss
Der Fluss Pissek (heute Pisa) – zwischen 1938 und 1945 Galinde – entspringt im Roschsee und schlängelt sich durch die Johannisburger Heide, bis er in den Narew mündet.
In der Stadt versorgt er die Holzfabrik mit Wasser zur Befeuchtung der zahlreich zu verarbeitenden Holzstämme aus den umliegenden Wäldern.
Damals wie heute lädt das mäandernde Gewässer zu Bootstouren durch die masurische Wildnis ein.